
Die CDU Mainz respektiert das Ergebnis des Bürgerentscheids in Wiesbaden zur Citybahn. „Es hat sich eine deutliche Mehrheit gegen die Citybahn ausgesprochen. Mit diesem Ergebnis müssen wir nun umgehen und in die Zukunft blicken“, erklärt die Kreisvorsitzende der CDU Sabine Flegel.
Für den verkehrspolitischen Sprecher Thomas Gerster kommt das Ergebnis wenig überraschend. „Es war ein grundlegender Fehler, die Citybahn ohne eine weitere Rheinbrücke zu planen“, so Gerster. Auch in der weiteren Planung seien einige nicht nachzuvollziehende Entscheidungen getroffen worden. So sei es beispielsweise vorgesehen gewesen, die Bahnen mit Doppeltraktion auszustatten. Das hätte sie sehr lang gemacht, was eine massive Verkehrsbehinderung zur Folge gehabt hätte. „Wir sind froh, dass dieser Kelch an uns vorüber gegangen ist“, erklärt Gerster. Um eine echte Verbesserung der Verkehrssituation in Mainz sicherzustellen, setze er sich hingegen weiter für eine weitere Rheinbrücke ein – ob mit oder ohne Citybahn.
Auch Flegel steht dem Vorgehen der Stadt Mainz bei dem Projekt Citybahn kritisch gegenüber. Vor einem Jahr seien die Planungen zwar vorübergehend gestoppt worden, aber bis dahin seien schon hohe Planungskosten entstanden. „Sinnvoller wäre es gewesen, wenn man zunächst eine klare Linie gefunden hätte, bevor man tiefer in die Planung einsteigt“, so Flegel. Es werde zu klären sein, wie viel Geld die Stadt bislang genau für das Projekt aus dem Fenster geworfen habe. Denn ob das Projekt weiter verfolgt werden sollte, halte Flegel unter diesen Voraussetzungen für äußerst fragwürdig. „Eine Wegeführung vom Brückenkopf aus, die Große Bleiche hoch und runter, macht keinen Sinn“, erklärt Flegel. So würden für einen 1,8 Kilometer langen Schienenabschnitt ca. 35 Millionen Euro Kosten anfallen. „Knapp 20.000 Euro pro Meter – Ein schlechter Witz“, betont Flegel. Der Mehrwert für die Umwelt und die Mobilität der Bürgerinnen und Bürger sei bei einer so kurzen Strecke nicht zu erkennen. Insbesondere vor dem Hintergrund der andauernden Corona-Krise sei es die Pflicht der Stadt, mit dem Geld der Menschen hauszuhalten und es nicht für Prestigeprojekte rauszuwerfen. „Die Stadt hat auch noch das Rathaus vor der Brust“, warnt Flegel. In der aktuellen Situation sollten die Prioritäten jedoch auf den Schulen, Familien, Selbstständigen und allen anderen bedürftigen Personen liegen.
Mainz, 2. November 2020
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