Dramatische Situation in den Kitas nicht runterspielen

16.02.2021

Eltern, Kinder und Kita-Personal gleichermaßen an Belastungsgrenze
 

Die jugendpolitische Sprecherin der CDU-Stadtratsfraktion Claudia Siebner kritisiert den Sprecher des Stadtelternausschusses Andreas Winnheller, der die Situation in den Kitas als nicht so dramatisch ansieht, wie sie zuvor in einer Petition von den die Erzieherinnen und Erziehern beschrieben wurde.


„Die Erzieherinnen und Erzieher in unserer Stadt haben berechtigte Anliegen und die Eltern benötigen dringend Betreuungsplätze. Es ist jetzt überhaupt nicht hilfreich, diese Interessen gegeneinander auszuspielen. Die Mitarbeitenden in den Einrichtungen schlagen schließlich zu Recht Alarm. Herr Winnheller ist regelmäßig der Erste, der sich zu Wort meldet, wenn die Interessen der Eltern nicht hinreichend berücksichtigt werden. Fakt ist, die Stadt hat ihr eigenes Personal im Regen stehen lassen“, erklärt Siebner.


Bis vor wenigen Tagen habe sich seitens der Stadtspitze niemand für die Mitarbeitenden interessiert. Schließlich werde in den Einrichtungen, mitten in einer Jahrhundertpandemie, seit Monaten bis zum Anschlag gearbeitet. „Der Durchschnitt der in Inanspruchnahme der Plätze täuscht darüber hinweg, dass viele Kindertagesstätten bis zu 80 % ausgelastet sind – und das ebenfalls seit Monaten“, so Siebner.


Umfangreiche und regelmäßige Schnelltests durchzuführen, sei erst seit wenigen Tagen möglich. Vorher habe diese Möglichkeit nicht bestanden. Des Weiteren standen keine Schutzmasken zur Verfügung. Auch diese werden erst jetzt ausgeliefert. Für den Frakti- onsvorsitzenden der CDU ist dieser Umstand nicht zu rechtfertigen „Das hat alles viel zu lange gedauert und ohne die Landtagswahl würden die Kindertagestätten wohl noch weiter auf Unterstützung warten. Schließlich hat die Ausnahmesituation vor fast einem Jahr begonnen und nicht erst gestern!“, betont Schönig. Es dürfe schließlich auch nicht vergessen werden, dass der ohnehin gravierende Personalmangel mit 100 unbesetzten Stellen die Lage in den Einrichtungen verschärfe.


„Es wäre sicherlich sinnvoll, dass sich Herr Winnheller einmal vor Ort mit der Situation vertraut macht, ehe er lautstark gegen die Erzieher wettert“, ergänzt Siebner. Wichtig sei heute mehr denn je, dass alle, die sehr viel in den letzten Monaten zu schultern haben, dies in gleicher Weise öffentlich sagen dürfen. „Es ist klar, dass alle an ihrer Belastungs- grenze sind – Eltern, Kinder und eben genauso die Erzieherinnen und Erzieher. Gegen- seitiges Verständnis ist hilfreicher als darüber zu urteilen, was im Ergebnis dramatisch ist oder nicht“, so die CDU-Politikerin.


Mainz, 12. Februar 2021

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