Nachdem in der Presse diskutiert wurde, wer die neuen Geschäftsführer der Wohnbau Mainz GmbH werden sollen, zweifelt die CDU-Stadtratsfraktion daran, dass die Entscheidung zum Wohle der Stadt getroffen werden soll. Angesichts der Wohnungsbaukrise, die sich derzeitig durch die ständig steigenden Baukosten entwickelt sowie dem daraus resultierenden eklatanten Wohnungsmangel, sei Mainz in einer extrem schwierigen Ausgangsposition, für die es eine exzellente Expertise bei der Mainzer Wohnbau brauche. „Die Wohnbau Mainz ist ein zentraler Baustein, um in unserer Stadt bezahlbaren Wohnraum zu errichten und den Menschen zur Verfügung zu stellen“, erklärt Ludwig Holle, CDU-Fraktionsvorsitzender und ZBM-Aufsichtsratsmitglied. In diesen schwierigen Themenfeldern seien deshalb Experten gefordert und potentielle Geschäftsführer sollten die notwendigen Kompetenzen mitbringen. „Die beiden diskutierten Kandidaten bringen die erforderlichen Kompetenzen in dem Bereich jedoch nur bedingt mit“, so Holle.
Holle ist über den gesamten Entscheidungsprozess verwundert. „Es muss die Frage erlaubt sein, wieso ausgerechnet zwei lokale Kandidaten aus dem Umfeld von Grünen und SPD vorgeschlagen werden, wenn die Positionen deutschlandweit ausgeschrieben gehören“, so Holle. Eigentlich gäbe es für solche Verfahren Auswahlprozesse, die der Stadtrat festgelegt habe. Darüber hinaus sei es nicht nachvollziehbar, weshalb zwei Jahre vor dem Auslaufen des Vertrags von Franz Ringhoffer – der jetzige Geschäftsführer der Wohnbau – die Stellen bereits neu besetzt werden. „Ein Jahr vor der Kommunalwahl hinterlässt das ein Geschmäckle“, so Holle.
Auch sei es unglücklich, dass die Personalien bereits vor der Entscheidung veröffentlicht wurden. Auch der CDU Kreisvorsitzende Thomas Gerster kritisiert die Entscheidung. „Es macht den Anschein, dass Günter Beck als Geschäftsführer der Zentralen Beteiligungsgesellschaft Mainz (ZBM) mit der Aufgabe Personalentscheidungen zu treffen, überfordert ist“, so Gerster. Die Geschäftsführung der ZBM müsse jemand aus dem Stadtvorstand übernehmen, der sowohl Führungs- als auch Wirtschaftskompetenz mitbringt. „Günter Beck scheint dies zu fehlen und er stellt bei Personalentscheidungen regelmäßig das Parteibuch über das Wohl der Stadt“, betont Gerster. Aus diesem Grund solle er den Posten räumen.
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